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Optimierung von Wärmeverbünden durch Digitalisierung: Ein Schlüssel zur nachhaltigen Energiezukunft

Autor: Gian Carle (gian.carle@geoimpact.ch)

Dieser Blogbeitrag ist eine Zusammenfassung vom Artikel: "Wirtschaftlichkeit von Wärmeverbünden - Strategien zur Optimierung durch Digitalisierung", von G. Carle, in Aqua & Gas No. 4 2025. Das PDF des vollen Artikels befindet sich am Ende des Beitrags.

Die Energiewende stellt eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit dar, und Länder wie die Schweiz haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Ein entscheidender Hebel dabei ist die Dekarbonisierung des Gebäudesektors, da immer noch mehr als die Hälfte der Haushalte fossile Brennstoffe für die Heizung nutzt. Trotz Fortschritten bei der Reduktion des Anteils fossiler Heizungen werden immer noch neue Brennstoffe-Heizsysteme installiert, was dazu führt, dass jährlich Milliarden von Franken für fossile Energieträger ins Ausland fliessen.


Eine vielversprechende Lösung für diese Herausforderung sind Wärmeverbünde, die mit erneuerbaren Energien oder Abwärme betrieben werden. Sie bieten eine nachhaltige und effiziente Wärmeversorgung, die fossile Brennstoffe ersetzen kann. Doch die Umsetzung solcher Projekte ist komplex und kostenintensiv, was präzise Planung und umfangreiche Datengrundlagen erfordert.


Die Rolle der Digitalisierung


Digitale Technologien spielen eine zentrale Rolle bei der Optimierung von Wärmeverbünden. Werkzeuge wie Big Data, maschinelles Lernen und automatisierte Netzplanung ermöglichen es, die Effizienz zu steigern und die Wirtschaftlichkeit zu maximieren. Mit digitalen Energieplanungstools können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen, die in allen Phasen der Netzwerkentwicklung von der Potenzialanalyse bis zur Kundenakquise von Vorteil sind.


Fig. 1: Die digitale Anzeige in SEP von möglichen Fernwärme-Grosskunden für ein künftiges Fernwärme-netz
Fig. 1: Die digitale Anzeige in SEP von möglichen Fernwärme-Grosskunden für ein künftiges Fernwärme-netz

Potenzialanalyse: Der erste Schritt


Eine detaillierte Potenzialanalyse ist entscheidend, um ideale Standorte für Wärmeverbünde zu identifizieren – besonders in urbanen Gebieten mit hoher Bebauungsdichte. Hier können zentrale Wärmequellen mit einer Vielzahl von Verbrauchern verbunden werden. Digitale Planungsplattformen wie Swiss Energy Planning (SEP) erleichtern diese Analyse, indem sie ständig aktualisierte Daten zu Gebäuden und möglichen Energiequellen bereitstellen.



Fig. 2: Individuelle Empfehlungen für eine Immobilie in Nidau.
Fig. 2: Individuelle Empfehlungen für eine Immobilie in Nidau.

Effiziente Netzplanung und Entwicklung


Nach der Potenzialanalyse beginnt die Netzplanung, eine der anspruchsvollsten Phasen der Wärmeverbund-Umsetzung. Digitale Werkzeuge wie digitale Zwillinge und automatisierte Algorithmen helfen dabei, kostengünstige und technisch tragfähige Netzlayouts zu erstellen. Verschiedene Szenarien können simuliert werden, was die Planung vereinfacht und die Effizienz maximiert.


Fig. 3: Detaillierte Netzplanung durch Planeto
Fig. 3: Detaillierte Netzplanung durch Planeto

Wirtschaftlichkeit maximieren


Für die Effizienz eines Wärmeverbundes ist eine hohe Wärmedichte entscheidend. Daher müssen nach der initialen Planung gezielte Massnahmen zur Verdichtung des Netzes ergriffen werden. Hierbei helfen digitale Plattformen, geeignete Gebäude mit fossilen Heizsystemen zu identifizieren, die noch nicht ans Netz angeschlossen sind.


Kundenorientierte Ansätze für den Vertrieb


Ein erfolgreicher Wärmeverbund ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch ein kommunikativer Prozess. Kunden müssen vom Nutzen des Anschlusses überzeugt werden. Besonders erfolgreiche Vertriebsstrategien setzen auf personalisierte Angebote, die durch digitale Plattformen unterstützt werden. Diese ermöglichen es potenziellen Kunden, ihre individuellen Bedürfnisse für die Wärmeversorgung zu analysieren und massgeschneiderte Lösungen zu erhalten.


Zusammenfassung


Die Digitalisierung erleichtert die Planung und Implementierung von Wärmeverbünden erheblich und steigert die Wirtschaftlichkeit. Von der Potenzialanalyse über die Netzplanung bis hin zur Kundenakquise – datenbasierte Ansätze tragen dazu bei, fundierte Entscheidungen zu treffen und Ressourcen effizient zu nutzen. Unternehmen, die diese Möglichkeiten konsequent nutzen, sichern sich nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Klimazielen.


Hier der volle Artikel von G. Carle in Aqua & Gas No. 4: 2025



 
 
 

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